Ein Besuch auf der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Halle (Saale) am 10.05.2025 – ein Bericht aus dem Bezirk Halle

Ein Tag mit der Familie und Freunden

Jeder, der sich ehrenamtlich engagiert, weiß um die Wichtigkeit der Unterstützung durch die Familie und Freunde. Gemeinsame Zeit ist kostbar. Deshalb hat der Bezirk Halle als Dankeschön an unsere Familien und Freunde einen Vormittag auf der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Halle (Saale) organisiert. Bedanken möchten wir uns auch bei den Kolleginnen und Kollegen der 3. Wachabteilung der Hauptwache, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen.

Nach einer kurzen Belehrung zum Verhalten im Objekt teilten wir uns in 4 Gruppen auf und besichtigten verschiedene Arbeitsbereiche der Berufsfeuerwehr. Einer davon war die Atemschutz-Trainingsstrecke. Was auf dem ersten Blick aussah, wie ein großer Abenteuerspielplatz, entpuppte sich für die Wagemutigen schnell als unterschätzte körperliche Herausforderung. Viel Spaß hatten auf jeden Fall nicht nur die Kinder.

Einige DVG-Mitglieder wollten das Erlebnis Feuerwehr ganz stilecht mit der Last von Einsatzkleidung. Dieser Wunsch wurde erfüllt.

Auch die Endlosleiter, auf der die Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr regelmäßig trainieren, lud zur sportlichen Betätigung am Vormittag ein.

Den Notruf 112 sollte jeder kennen – aber wo kommt man da an und wer ist an der anderen Seite der Telefonleitung? Was gehört zu den Aufgaben eines Disponenten am Notruf? Das erfuhren wir in der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst von Halle und dem nördlichen Saalekreis.

Für große Einsatzlagen gibt es in Sachsen-Anhalt zwei besondere Fahrzeuge – die ELW 2 (Einsatzleitwagen), die die Leitstellen unterstützen (mit Standort in Halle (Saale) und in Magdeburg). Sie kommen beispielsweise zum Einsatz bei Gefährdungslagen durch Hochwasser, größeren Havarien und in Halle (Saale) jährlich auch zum Laternenfest auf der Peißnitz. Wir haben erkundet, wie es im Inneren eines solchen Fahrzeuges ausschaut.

Der Erste-Hilfe-Kurs ist bei einigen DVG-Mitgliedern schon eine ganze Weile her. Deshalb haben wir noch einmal unsere Kenntnisse aufgefrischt und an einer Puppe Wiederbelebungsmaßnahmen geübt, damit es dann im Ernstfall klappt. Beherzt und ohne Berührungsängste haben dabei auch die kleinsten Besucher unseres Familientages mit Hand angelegt. Die stabile Seitenlage wurde am praktischen Beispiel noch einmal in Erinnerung gerufen.

Mehrfach führte uns der Weg durch die Fahrzeughalle. Auch hier gab es interessante Entdeckungen, zum Beispiel dass die Rutschstangen tatsächlich existieren und diese auch rege genutzt werden. Und für einige DVG Mitglieder ging ein Kindheitstraum in Erfüllung, als sie in ein Einsatzfahrzeug einsteigen durften.

Nach so vielen Informationen und körperlicher Betätigung war die Freude auf das Mittagessen groß. Wir durften am selbst gekochten Mahl der diensthabenden Wachabteilung teilnehmen. Dafür noch einmal herzlichen Dank an die Kochmannschaft! Durch die DVG wurde zusätzlich eine Küchenunterstützung gestellt, denn die Portionsmenge war auch für die Berufsfeuerwehr nicht alltäglich. Nudeln mit Tomatensoße – ein Feuerwehrklassiker – stand auf dem Speiseplan. Für die richtige Würze muss das Essen in einer Kittelschürze aus Dederon zubereitet werden, was manche DVG-Mitglieder weit entfernt an ihre Kindheit und die Erfahrungen in der Schulküche erinnerte 😉

In gemütlicher Runde mit leckerem Essen ließen wir den DVG Familientag ausklingen. Dabei war noch Gelegenheit zum Gedankenaustausch über die vielen Eindrücke von der täglichen Arbeit in einer Berufsfeuerwehr. Vielleicht konnten wir an diesem Tag schon potentielle Nachwuchskräfte begeistern.

Fest steht, die Arbeit in einer Berufsfeuerwehr ist sehr abwechslungsreich und verantwortungsvoll, birgt aber auch stets Gefahren für die eigene körperliche Unversehrtheit. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehren, dass sie immer gesund aus den Einsätzen zu ihren Familien und Freunden zurückkehren! Und natürlich bekommt auch der Begriff „amtsangemessene Alimentation“ noch einmal eine anderen Bedeutung, wenn man sich bewusst macht, was die Kolleginnen und Kollegen täglich für unsere Sicherheit leisten – und diese Erkenntnis nehmen wir auf jeden Fall mit in unsere gewerkschaftliche Arbeit!

Fotos: Ulrich Stock, Petra Waitz, René Kaiser, Anke Heine, Daniel Zachow, Clarissa Thal, Katrin Dick, Dorette Seifert / Bildrechte: DVG LSA