Einkommensrunde Länder 2026 TV-L

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten der Länder 7 Prozent höhere Einkommen, mindestens 300 Euro sowie weitere Verbesserungen. Doch beim Verhandlungsauftakt am 3. Dezember 2025 war die TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder) kaum sprechfähig. „So absehbar es war, so ärgerlich ist es trotzdem, dass sich die TdL als Tarifpartner präsentiert hat, der keinen Plan hat, kein Angebot macht und kein konstruktives Ziel verfolgt“, kritisierte dbb-Chef Volker Geyer im Anschluss. „Die Arbeitgebenden verstecken sich hinter der Aussage, unsere Forderungen seien nicht zu verantworten. Das haben sie auch schon nach unserem Forderungsbeschluss vor zwei Wochen geschrieben. Inwieweit es verantwortungsvoll ist, ohne Plan und ohne Angebot in Verhandlungen einzusteigen, erschließt sich mir jedoch nicht.“ 

Für den weiteren Verlauf formulierte der dbb Bundesvorsitzende eine klare Erwartungshaltung: „Tarifverhandlungen zu führen, bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Die demographischen Realitäten treffen den öffentlichen Dienst jetzt und nicht erst in ferner Zukunft. Die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Staat rührt auch daher, dass er an zu vielen Stellen nicht mehr ordentlich funktioniert. Dazu fehlt es nämlich allerorten an Personal – etwa in den Unikliniken, den Justizvollzugsanstalten oder den Schulen.“

Um den Druck zu erhöhen, erteilte der dbb seinen Fachgewerkschaften unmittelbar im Anschluss an den enttäuschenden Auftakt die Streikfreigabe bis zur nächsten Verhandlungsrunde. Geyer: „Die Kolleginnen und Kollegen sind frustriert über die Ignoranz der Arbeitgebenden und werden das mit ersten Protestaktionen zum Ausdruck bringen.“

Forderungen

Entgelt:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 7 Prozent, mindestens aber 300 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Erhöhung der Zeitzuschläge gemäß § 8 Abs. 1 TV-L um jeweils 20 Prozentpunkte und Errechnung auf der Basis der individuellen Stufe, mindestens jedoch der Stufe 3
  • Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten um 200 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten

Auszubildende und Studierende:

  • Übernahme der Auszubildenden und dual Studierenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung unbefristet und in Vollzeit im erlernten Beruf
  • Tarifierung der Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten, insbesondere: einheitliches Mindeststundenentgelt von 17 Euro im ersten Beschäftigungsjahr, 18 Euro im zweiten Beschäftigungsjahr und 19 Euro ab dem dritten Beschäftigungsjahr (Beginn ab dem ersten Arbeitsvertrag); Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten für jeden einzelnen Vertrag; Mindeststundenumfang von 40 Stunden pro Monat (Unterschreitung nur auf Antrag der Beschäftigten)

Erwartungen

Beschäftigte:

  • Angleichung der Arbeitsbedingungen im Tarifgebiet Ost an das Tarifgebiet West, insbesondere: Regelung zur ordentlichen Unkündbarkeit, Angleichung der Arbeitszeit an Unikliniken
  • Erhöhung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen im Länderbereich, insbesondere durch stufengleiche Höhergruppierung und Erhöhung der Wechselschicht- und Schichtzulagen nach dem Vorbild des TVöD
  • Mitgliedervorteilsregelung: ein zusätzlicher freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder
  • Einführung eines Sonderkündigungsrechts der Sonderregelungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst (§ 52 TV-L)
  • Einstieg in Verhandlungen zur Reform der Entgeltordnung Länder
  • Umsetzung der Verhandlungszusage zum TV EntgO-L aus 2019, insbesondere zur vollständigen Einführung der Paralleltabelle für tarifbeschäftigte Lehrkräfte

Auszubildende, Studierende, Praktikantinnen und Praktikanten:

  • Übernahme in Stufe 2 der jeweiligen Entgeltgruppe nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung
  • Mobilitätszuschuss als Wahlmodell: Übernahme des Deutschlandtickets oder Tankkostenzuschuss in Höhe von 50 Euro
  • Tarifierung der paxisintegriert dual Studierenden 

Beamtinnen und Beamte, Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger:

  • zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsemfänger der Länder und Kommunen

Aktuelle Informationen können unter https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2026.html abgerufen werden.